Stadtberger Sporthalle - wie teuer darf sie sein?

Dass in Stadtbergen eine neue Halle für den Schul- und Vereinssport als Ersatz für die marode Osterfeldhalle benötigt wird, ist unbestritten. Doch wie groß die Halle ausfallen soll und was sie kosten darf, darüber gehen die Meinungen auseinander.
Verglichen mit der Dreifachhalle in Wiggensbach, die etwa 4,7 Millionen Euro gekostet hat und dem Stadtrat als Vorbild diente, wurde die geplante Halle in Stadtbergen deutlich erweitert, wobei die Kosten auf fast das Doppelte, nämlich 9,2 Millionen Euro hochschnellten.

Was braucht Stadtbergen wirklich?

1. Eine Halle für den Schulsport der Parkschule. Dazu genügt laut der Regierung von Schwaben eine Zweifachhalle. Eine staatliche Förderung gibt es daher nur für eine Zweifachhalle.
2. Eine Halle für die Sportvereine. Von der Größe wäre dies sinnvollerweise eine Dreifachhalle, um die Kapazität gegenüber der Osterfeldhalle zu erhöhen. In einer Dreifachhalle können 3 Vereine gleichzeitig trainieren.

Was braucht Stadtbergen nicht?

Eine Halle für wenige Großveranstaltungen im Jahr, wie sie anscheinend einigen Stadträten und Bürgermeistern vorschwebt und die dafür eine Kapazität bis zu 1800 Zuschauern einplanen.
Bürgermeister Metz dazu nebulös in der Presse: "Die Besucherzahlen, die sich die Stadt erwartet, seien mit einem reinen Sportpublikum nicht zu schaffen." (vgl. Augsburger Allgemeine vom 25.02.2014). Aha! Das heißt doch im Klartext: Eine reine Sporthalle ist für den Schulsport und die Vereine vollkommen ausreichend, aber nicht für irgendwelche Großveranstaltungen, die anscheinend (von manchem) gewollt sind. Im Protokoll der Stadtratssitzung vom 12.09.2014 ist dazu von "seltenen Großveranstaltungen" die Rede. Weder Schule noch Vereine benötigen "seltene Großveranstaltungen" und eine Kapazität für 1800 Zuschauer!

Was treibt die Kosten in die Höhe?

  • Das vergrößerte Raumprogramm (Mehrzweckraum mit 172 m2, Vereinsraum mit 48 m2, Konditionsraum mit 112 m2).
  • Das Foyer wurde vergrößert, um Platz für größere Feiern zu schaffen.
  • Die Zuschauerkapazität wurde auf bis zu 1800 Personen erweitert. Eine höhere Zuschauerkapazität macht auch größere Verkehrsflächen und breitere Fluchtwege notwendig.
  • Damit wird ein aufwändigeres Brandschutzkonzept erforderlich.
  • Die größere Halle hat höhere Fachplanungskosten und Architektenhonorare zur Folge.
  • Eine Halle für große Veranstaltungen zählt als "Versammlungsstätte". Dafür müssen deutlich mehr Parkplätze errichtet werden als für den Fall, dass sie als reine Sporthalle genutzt wird.
  • Die technische Ausstattung wird aufwändiger und teurer (Heizung, Lüftung, Beleuchtung).
  • Gegenüber einer "normalen" Dreifachhalle wurde auch das Spielfeld vergrößert.

Antrag für Kostenobergrenze von 6 Millionen Euro

PRO Stadtbergen hat im Dezember 2012 beantragt, eine Kostenobergrenze von 6 Millionen Euro als Vorgabe an den Architekten festzulegen. Dies hat eine Mehrheit im Stadtrat aus CSU und SPD abgelehnt, mit der Folge, dass die Kosten ungebremst auf 9,2 Millionen Euro explodiert sind.

Dass die Kostendeckelung auf 6 Millionen Euro realistisch ist, zeigt aktuell neben Wiggensbach auch das Beispiel Günzburg, wo eine Dreifachhalle für Schul- und Vereinssport kurz vor der Fertigstellung steht. Die Baukosten dafür betragen 5 Millionen Euro. Die von uns beantragte Kostengrenze von 6 Millionen Euro würde eine gleichwertige Halle ermöglichen und auch die seither gestiegenen Baukosten berücksichtigen.

 
 
 

 

© PRO Stadtbergen e.V.     |     E-Mail: info@pro-stadtbergen.de     |     Impressum